COP26: Naturkatastrophen als Folgen und Treiber des Klimawandels (5)

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COP26: Naturkatastrophen als Folgen und Treiber des Klimawandels (5)

Das Sentinel-3-Bild vom 22. September zeigt die Brandnarbe des größten Brandes, der die Region Jakutsk im Jahr 2021 heimsuchte. Es brannte von Ende Juni bis zu den Regenfällen Mitte August ununterbrochen. Credit: European Union, Copernicus Sentinel-3 imagery

Credit: ZKI DLR

Bild 1) Hohe CO2-Emissionsraten durch Waldbrände

Im Sommer 2021 trugen Trockenheit und ungünstige meteorologische Bedingungen zur Entstehung zahlreicher Waldbrände bei, die in mehreren Ländern des Mittelmeerraums wüteten. Dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) nach, wird sich das Klima unter allen betrachteten Szenarien erwärmen. Neben einer Zunahme von Starkregenereignisse und Hitzewellen prognostiziert das IPCC eine erhöhte Waldbrandgefahr. Der Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) nutzt Satellitendaten aktiver Brände, um Aussagen zu Schadstoff- und CO2-Emissionen zu treffen. Die Brände 2021 führten zu neuen Rekorden im CAMS-Datensatz, wobei in den Monaten Juli und August die höchsten globalen Kohlenstoffemissionen verzeichnet wurden. So lagen beispielsweise die geschätzten CO2-Emissionen durch Waldbrände in Russland bei 970 Megatonnen.

Bild 2) Zunahme von Starkregenereignissen

Diesen Sommer sorgten sintflutartige Regenfälle in Westdeutschland und Belgien zu Überflutungen mit verheerenden Folgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Starkregenereignissen kommt, hat sich durch den Klimawandel erhöht. Radarsatelliten, wie beispielsweise TerraSAR-X oder Sentinel-1, können unabhängig von Helligkeit und Wolkenbedeckung Daten zu Land- und Wasseroberflächen liefern. Mittels automatisierter Analyseverfahren wird das Ausmaß der Überschwemmung genau erfasst.
Für die Fluten in Westdeutschland wurde der Copernicus Emergency Management Service (CEMS) aktiviert. Über 70 Karten, die das Ausmaß der Zerstörung zeigen, wurden vom CEMS den Hilfskräften und anderen Interessierten zur freien Verfügung gestellt. (ZKI) hat für Regionen in Nordrhein-Westfalen Hochwasserinformationen aus Satellitendaten abgeleitet. Zur genauen Lageerfassung wurden auch Luftbildkameras eingesetzt. Mehr... 

COP26

Vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 findet im schottischen Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz (COP, Conference of the Parties) unter dem Vorsitz Großbritanniens statt. Vertreter von 197 Vertragsstaaten beraten dort über geeignete Maßnahmen, um die Ziele der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) zu erreichen und das Pariser Klimaabkommen umzusetzen.

Satelliten liefern wichtige Informationen über den Anstieg des Meeresspiegels oder die Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Außerdem sammeln sie Daten über die weltweite Entwaldung oder auch zu Änderungen in der Vegetation. Zu den Schwerpunkten der diesjährigen Weltklimakonferenz zählt die Reduktion der Treibhausgase auf Netto-Null bis zum Jahr 2050 und die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius.